Warnungen


Erstellt: 2008-07-21Letzte Änderung: 2008-07-21 [vor 15 Jahren, 9 Monaten]

Warnungen Die folgenden Warnungen und deren Beachtung sind Grundlage und Vorraussetzung für das gefahrlose Durchführen der hier zu findenden Experimente! Im Falle eines Unfalls durch Nichtbeachtung dieser Warnungen kann ich nicht dafür verantwortlich gemacht werden.

Für nähere Angaben ist unbedingt auch das Impressum zu lesen.

Erst wenn ihr alle Gefahren richtig einschätzen könnt und zu vermeiden wisst, steht einem gefahrlosen Basteln nichts mehr im Wege.


1. HOCHSPANNUNG » Hohe Spannungen können durch die Luft hindurch (ca. 1mm pro 1kV) auf andere Leiter überspringen. Es muss daher immer genügend Abstand von Hochspannungsführenden Leitungen und Teilen gehalten werden.

In der Praxis hat sich die Faustregel "Die Linke Hand immer in der Tasche behalten" bewährt, um nicht aus Versehen einen Stromkreis zwischen der Hochspannungsquelle und beiden Händen über das Herz zu schließen.

Bei sehr hohen Frequenzen wie z.B. Teslaspulen spielen kapazitive Erscheinungen zunehmend eine Rolle. Ein einfaches Isolieren reicht dann nicht mehr, da die Hochspannung durch kapazititve Kopplung auf andere Leiter übertragen wird.

2. ENTLADUNGEN » Die Entladungen von Hochspannungsquellen, welche eine Zündspule, einen Zeilentrafo oder eine sehr kleine (!) Teslaspule in ihrer Leistung übertreffen, sollten auf keinen Fall berührt werden! Das Berühren von Hochspannungsfunken zieht in jedem Fall mehr oder weniger gravierende Hautverbrennungen mit sich.

Der oft in diesem Zusammenhang zitierte Skin-Effekt schützt euch dabei NICHT! Bei den vergleichsweise niedrigen Frequenzen bei weit unter 1MHz, mit denen große Teslaspulen meist laufen, spielt dieser noch keine Rolle. Der Strom fließt ungehindert durch den menschlichen Körper, lediglich die Trägheit der Nervenzellen, welche nicht mehr reagieren können, erweckt den Anschein, dass das Berühren der Hochspannung ungefährlich sei. Dies ist schlichtweg falsch.

Als Faustregel kann man sagen, dass über das Herz fließende Ströme ab ca. 10mA potenziell tödlich sein können. Dies ist selbstverständlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich und nicht einheitlich festzulegen.

Behaltet im Hinterkopf, dass ein dummes Missgeschick euer letztes sein könnte.

3. RESTLADUNG » Kondensatoren speichern Energie über einen langen Zeitraum. Daher müssen Hochspannungs-Kondensatoren immer erst (am besten über einen Widerstand) entladen werden, bevor man die Kontakte berühren kann.

Das gleiche gilt auch für Kaskaden und Bildröhren.

4. NETZSPANNUNG » Vor Arbeiten in elektrischen Geräten immer zuerst den Netzstecker ziehen! Wenn ein Arbeiten im laufenden Gerät notwendig ist, sollte man unbedingt einen Trenntransformator vor das Gerät hängen.

Auch eventuelle, geladene Glättungs-Elkos im Netzteil müssen vorm weiteren Hantieren im Gerät entladen werden. Diese haben meistens eine Restladung von mehreren 100V! Siehe Punkt 3.

5. STRAHLUNG » Teslaspulen sind Sender. Sie erzeugen ein hochfrequentes, elektromagnetisches Feld um sich herum. Daher sollten Geräte wie Armbanduhren, Handys, Computer, Mikrocontroller, ICs etc. einen ausreichend großen Abstand zur Teslaspule haben, um nicht beschädigt zu werden. Gefahr von Radio- und Funkstörung.

Magnetrone dürfen niemals außerhalb eines abgeschirmten Bereichs betreiben werden! Es besteht durch die Mikrowellen höchste Gefahr durch Verbrennungen tief unter der Haut, welche sich erst sehr spät bemerkbar machen.

Vorsicht bei Experimenten mit Röntgenstrahlung! Besonders alte Gleichrichterröhren, welche mit Überspannung betrieben werden, emittieren ionisierende Strahlung in einem großen Radius. Eine ausreichende dicke und vor allem vollkommen dichte Bleiabschirmung ist Pflicht!

6. NEBENERSCHEINUNGEN » Lichtbögen erzeugen UV-Strahlung, daher darf niemals direkt oder ungeschützt in einen Lichtbogen geschaut werden. Dort besteht, ebenso wie bei Lasern, die Gefahr von Netzhautverbrennung.

Bei längerem Betrieb einer Funkenstrecke entsteht Ozon, welches Übelkeit bzw. Benommenheit hervorrufen kann.

7. LÄRM » Eine Teslaspule und besonders das Entladen einer Kondensatorbank erzeugt einen extrem hohen Lärmpegel. Ohrenschützer sind in so einem Fall angebracht.

8. UNFÄLLE » Man sollte versuchen, den Arbeitsplatz beim Experimentieren aufgeräumt zu halten. Ein herumliegender Schraubenzieher hat bei mir schon den einen oder anderen Kurzschluss verursacht. Es ist ratsam, ausschließlich isoliertes Werkzeug zu verwenden.

Mit einer gewissenhaften Arbeitseinstellung, dem nötigen Vorwissen und genug Respekt vor den Gefahren, die ein Experiment mit sich bringt, lässt sich das Unfallrisiko auf ein Minimum reduzieren.


Und nun viel Spaß beim Experimentieren und Nachbauen! ;-)

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